Die Kaltpressmethode (unkonventionell)
nun auch die Arganöl-Fertigungen auf andere Herstellungsmethoden aufmerksam
geworden. Denn statt einer traditionellen Fertigung wird nun auch auf moderne
Verfahren Wert gelegt. Der Arbeitsprozess der Kaltpressung ähnelt in Grundzügen
der, der konventionellen Verarbeitung jedoch unterscheidet diese sich in einigen
großen Punkten. Zu Beginn werden auch hier die Früchte getrocknet und von ihrem
Fruchtfleisch befreit. Im Anschluss werden die Samen aus dem Kerngehäuse gelöst
und aussortiert. Im Anschluss daran werden sie jedoch nicht geröstet, sondern
werden gleich gepresst. Da eine traditionelle Steinpresse durch die noch feuchten
Samen verkleben würde, werden hier modernere Metallpressen genutzt. In diesem
Prozess entsteht auch ein eine Art feiner hellbrauner Brei, welcher in ein Behältnis
fließt. Im nächste Schritt wird ebenfalls unter dauerhaftem Kneten und
Wasserzugabe der Brei bearbeitet. Durch das Kneten löst sich auch hier allmählich
das Öl von der Masse ab, der Knetprozess nimmt hier in etwa drei bis vier Stunden in
Anspruch. Durch die fehlende Röstung kommt am Ende der Produktion nur in etwa
die Hälfte des Öls zusammen, da die ätherischen Öle nicht erhitzt werden. Durch
diese moderne Methode kann das Öl ausschließlich zu Kosmetischen wecken
genutzt werden, da es für den Verzehr zu viele Bitterstoffe enthält. So kommt auf
eine Gesamtanzahl von ca. 40 kg Früchten etwa nur ein halber Liter Öl zustande.
Dadurch wird das Kosmetische ÖL auch im Verkauf teurer, da auf die Anzahl von
Früchten nur ein geringer Ertrag folgt.
Durch diese neumodische Fertigung kommt es dazu, dass auch die Bäume stärker
beansprucht werden, da nun die doppelte Menge an Früchten benötigt wird, um auf
den Ertrag des traditionellen Öls zu kommen. Weshalb eine höhere Erntebilanz
erzielt werden muss, was dazu führt, dass der Baum immer weniger Früchte trägt
und weniger Baume wachsen.
