Wachstum und Verbreitung des Arganbaumes

Der Arganbaum wurde über viele hundert Jahre hinweg ein Spezialist des
Überlebens in der trockenen und brachen Umwelt des marokkanischen Südwestens.
Durch das stattliche Alter von insgesamt 25 Millionen Jahren kann sich die Arganie,
als solche, als eine der ältesten Baumarten bezeichnen. Über diesen Zeitraum hat
die Arganpflanze gelernt sich den Gegebenheiten der Umwelt anzupassen. So kam
es zustande, dass der Arganbaum als einer der wenigen Baumarten direkter
Sonneneinstrahlung und der damit einhergehenden Hitze standhalten kann. Durch
die dauerhafte Trockenheit und seltene Regenfälle benötigt der Argan auch nur eine
geringe Menge Wasser, welche sie am Leben erhält. Durch diese dauerhafte
Sonneneinstrahlung kommt es dazu, dass der Arganbaum und dessen Früchte
wachsen und gedeihen können. So erreicht der Arganbaum eine Gesamthöhe von
ca. 10 bis 12 Metern. Dazu kommt eine Ausprägung der Baumkrone auf eine
durchschnittliche Breite von ca. 14 Metern, so komm ein insgesamt stattlicher
Umfang von insgesamt 50 Metern zustande. Die Baumkrone und das dazugehörige
Blattwerk wird allgemeinhin als sehr dicht und lichtundurchlässig beschrieben. Die
Rinde des Baumes ist ebenfalls charakteristisch für, das Auftreten des Baumes, sie
wird wie die Haut einer Schlange wahrgenommen, was vermutlich auf die besondere
Stabilität des Holzes zurückzuführen ist. Seit insgesamt 80 Millionen Jahren soll die
Arganie schon in Marokko und im Südosten von Algerien wachsen. Über diesen
Zeitraum hat sich die Pflanze als charakteristisch für die Flora und Fauna
herausgestellt. Sie gilt als Tertiärrelikt (Pflanze, die sich im Laufe der Jahre an die
Umwelt angepasst hat), welches Wissenschaftlern zu folge, früher einen großen Teil
des nördlichen Afrikas abgedeckt haben soll. Doch durch die auftretende klimatische
Verschiebung und das Vordringen der Wüste hat den allgemeinen Bestand der
Pflanze bisweilen drastisch dezimiert. So kommt es dazu, dass heute nur noch ein
Bestand von ca. 820.000 Arganbäumen in einem kleinen Teil, im Südwesten von
Marokko auf einer Fläche von ca. 800 Quadratmetern wachsen. Denn trotz der
hohen Lebenserwartung von ca. 200 bis 400 Jahren kann sich auch die Arganie nicht
vor Überforstung und den Naturgewalten vollständig schützen und erholen. Um den
Bestand wieder zu erhöhen haben erstmals israelische Forscher versucht den
Arganbaum zu klonen und künstlich zu züchten, was sich aber als schwierig erwies,
da der Baum nur im Südwesten Marokkos wachsen kann. So stellte sich auch
heraus, dass der Baum besser wächst, wenn er mit Brackwasser (Gemisch aus Salz-
und Süßwasser) statt mit Frischwasser gegossen wird.
Die Ernte der begehrten Früchte im Juli, August und September gestaltet sich als
äußerst schwierig, denn die Arganie hat ein ausgeklügeltes Schutzsystem. Die
Zweige und Äste der Arganie sind durch und durch mit vielen tausend Dornen
bestückt und erschwert so die konventionelle Ernte in Form von „Handlese“ und
Erntemaschinen, welch den Baum rütteln. Doch die Bauern haben sich schon seit
jeher damit arrangiert und eigenen Wege zu Ernte gefunden. Zum einen kann der
Argan-Bauer warten bis die Pflanze ihre Früchte von selbst fallen lässt und dann die
Früchte vom Boden auflesen, oder sie nutzen zum anderen die eher
unkonventionelle Ernte mit ihrem Nutzvieh. Dazu nutzen die Bauern die Ziegen und
Dromedare, welche auf ihrem Land umherziehen oder den Bauern schon gehören
und schicken diese zur Pflanze. Die Dromedare fressen die Pflanzen und Blätter vom
Boden aus. Die Ziegen werden in die Baumkronen getrieben und fressen von dort
aus die Blätter und die begehrten Früchte. Durch die eingangs erwähnte dicke
Lederhaut im inneren des Mauls der Dromedare und Ziegen machen den Tieren die
Stacheln nichts aus. Doch wie kommt nun die Ernte zu Stande? Dadurch, dass die
Ziegen und Dromedare die Früchte fressen, werden diese im Magen der Tiere
sauber von den begehrten Kernen getrennt. Die unverdaulichen Kerne werden nun
von den Tieren ausgeschieden und sind bereit zur Ernte. Diese Erntemethode
erscheint zuerst nicht sehr appetitlich, doch durch diese Methode (ähnlich der Ernte
des bekannten Luwak-Kaffees) können sich die Bauern aufwändige Arbeitsschritte
zur manuellen Entfernung des Fruchtfleisches sparen und gleich mit der Reinigung
und Röstung der Kerne beginnen. In freier Natur und ohne das Eingreifen des
Menschen finde so auch die Verbreitung des Arganbaumes statt. Dadurch, dass die
Tiere fressen und weiter durch die Steppe wandern, scheiden sie irgendwo die Kerne
wieder aus und an diesem Platz kann ein neuer Arganbaum wachsen und wiederum
Früchte tragen. Doch durch Angebot und Nachfrage hat der Arganbaum kaum eine
Chance sich auf natürliche Weise Fortzupflanzen, da die Kerne eingesammelt
werden und so kaum die Chance besteht neue Triebe zu schlagen. Durch diese
kommerzielle Ausbeutung des Baumes kommt es auf die Dauer zu einer weiteren
Dezimierung des Pflanzenbestandes, weshalb abseits der Steppe Setzlinge
aufgezogen werden müssen, sodass sich der Bestand wieder erholen kann.

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